Über das Schreiben eines Kochbuches – Eine Mini-Serie: Teil 1.

– Mini-Serie: Teil 1 mit Vivi D’Angelo und Antje de Vries.

Vivi D’Angelo – ist Journalistin und entdeckte ihre Liebe zur Fotografie im Sommer 2011. Sie shootet heute Kochbücher, Magazinreihen, Stillleben und alles was mit Food zu tun hat. Mit ihren Fotografien hat sie bereits den „Food Feature Award“ beim International Foodfestival in Vejle gewonnen, aber man findet sie nicht nur hinter der Kamera, vor der Kamera spricht sie in Food Talks über ihr Wissen und ihre Erfahrungen und schreibt seit neustem selber Kochbücher. 

Antje De Vries – Die gelernte Köchin und studierte Ernährungsökonomin arbeitete als Pâtissière im Team von Kreativ-Genie Heiko Antoniewicz und im Marketing von Deutschlands größter Fischmanufaktur. Seit Jahren reist sie als Beraterin für gastronomische Konzepte, Culinary Trend Scout und Köchin durch die Welt – ohne festen Wohnsitz, mit leichtem Gepäck und offenen Augen. Dabei macht sie, woran sie Spaß hat: immer wieder Neues entdecken und ausprobieren, mit spannenden Leuten und faszinierenden Produkten arbeiten und gemeinsam eine Mission verfolgen – connecting people through food. 

Hier geht es zu dem gemeinsamen Buchprojekt „Bali – Essen mit den Göttern“ von Antje und Vivi.

Hallo Antje, hallo Vivi, ihr seid auf der ganzen Welt unterwegs, entdeckt auf eurem Weg ständig neue Konzepte und steckt selber in vielen Kochbuchprojekten. Verratet ihr uns, welches eurer Meinung nach die drei wichtigsten Steps beim Schreiben eines Kochbuches sind?  

Vivi: Erstens: Eine Geschichte aufspüren und ein Thema finden, was nicht nur für einen selber spannend ist, sondern Leser*innen einen Mehrwert bietet und diesen klar erkennbar macht, finde ich sehr wichtig. Es ist wie in der Kunst: wenn man sie umständlich erklären muss, damit sie funktioniert, dann funktioniert sie nicht. Zweitens: Ich glaube, dass ein gutes Team, mit einem guten Arbeitsklima, gegenseitigem Vertrauen, Offenheit, Ehrlichkeit und der gleichen Motivation, es gut zu machen wichtig ist. Oft hatte ich das Glück mit einem Team zu arbeiten, deren Bereitschaft, ein Stückchen weiterzugehen, von sich aus da war.
Drittens: ist für mich das „Dranbleiben“ – vor allem nach Erscheinen des Buches durch Vermarktung und Kommunikation. Nachdem man das Buch in den Händen hält, geht es weiter, jetzt heißt es ab unter die Leute und das Geschaffte, den Erfolg feiern, vor allem mit dem Team, das ist superwichtig!  

Antje: Idee haben, recherchieren und weiterspinnen, fleißig durchschreiben, beflissen überprüfen & testen! Das sind alles Punkte, die immer wieder eine Herausforderung an die Fokussierung stellen, mein Learning: immer schön im Tunnel bleiben!

Was ist eure Aufgabe beim Kochbuch schreiben? 

Vivi: Da mein Schwerpunkt die Foodfotografie ist, komme ich bei einer Kochbuchproduktion meistens erst dann ins Spiel, wenn es um die visuelle Umsetzung geht – das heißt beim Shooting der Rezeptfotos bzw. bei den Reportagen rund um die Themen, um die es im Buch geht.  Da ich vor dem Fotografieren als Journalisten gearbeitet habe, wage ich mich seit einiger Zeit immer mehr selbst ans Schreiben – weniger bei den Rezepten, mehr wenn es um die „Geschichten dahinter“ geht, wie beim aktuellen Buch und bei weiteren Projekten, die in der Pipeline sind. Das ist gerade neu und sehr aufregend! 

Antje: Ich habe das große Glück und darf quasi alles machen: von der Idee bis zum Foodstyling beim Fotographieren mit Vivi wie beispielsweise bei unserem letzten gemeinsamen Projekt „Bali – Kochen mit den Göttern“.  
 

Was ist die größte Herausforderung beim Kochbuch schreiben aus eurer Sicht?  

Vivi: Man hat einen Auftrag bekommen aufgrund dessen, was man bisher gemacht hat. Da kann es einem brenzlig erscheinen, etwas Neues auszuprobieren, denn man weiß ja nie, klappt es etwas Neues auszuprobieren, wird man es verstehen, wird es cool oder geht es schief (das ist manchmal eine ganz feine Linie dazwischen). Trotzdem ist jedes Buch eine eigene neue Geschichte, und sollte ein neues „Kleid“ bekommen und nicht etwas Recyceltes aus dem Repertoire. Ich glaube, eine gute Mischung zu finden, zwischen dem eigenen Stil, die Leser*innen kennen und trotzdem etwas Neues wagen, das ist die Kunst. Da hilft ein kreatives Team, welches genauso Lust zum Ausprobieren und Weiterentwickeln hat, ungemein viel. Klar kann man nicht jedes Mal das Rad neu erfinden und man hat auch Zeitdruck und darf sich nicht verzetteln – aber ich finde, wenn man eine gute kreative Arbeitsatmosphäre am Set hat und sich im Voraus Zeit für Konzeption und Denkarbeit nimmt, dann können magische Dinge passieren!  

Antje: Ich denke meine Gerichte und die Zubereitung wie eine Köchin, die in einer Profiküche steht. Manchmal braucht es aber Übersetzungen – sich in diese hineinzuversetzen, ist immer wieder eine Übung. 

Was ist euer schönstes Erfolgserlebnis bis jetzt? 

Vivi: Jeder Tag ist ein Erfolgserlebnis! An jedem Morgen eines Kochbuchshootings fahre ich ins Studio (bzw. an die Orte der Reportage) und denke mir: „Wie aufregend, wieder ein weißes Blatt, mal schauen was wir heute anstellen!“ Und jedes Mal ist es eine spannende Überraschung. Je mehr kreative Köpfe im Team stecken, Ideen zusammenfließen und man bereit ist, auch Dinge auszuprobieren, die man sonst nicht tut und aus den gewohnten Bildsprachen und Arbeitswegen aussteigt, desto größer ist der Erfolg. Auch ist die Arbeit unfassbar befriedigend, weil man am Ende des Tages immer direkt konkret sehen kann was man geleistet hat.  

Antje: Immer wieder, wenn meine Bücher Leser*innen inspirieren zu kochen und meine Ideen die Sinne der Essenden erreichen – das ist ein bisschen magisch für mich (und natürlich der Deutsche Kochbuchpreis, der dem Buch „Teubner: Fermentieren“ verliehen wurde, das ich mit Cathy Preißer und Vivi entwickelt habe. 

Wann würdet ihr sagen ist ein Kochbuch ein gutes Buch? 

Vivi: Wenn es die Leser*innen dort abholt, wo sie stehen, und sie ein kleines bisschen in ihrem Wissen rund ums Kochen aber auch in ihrem Bewusstsein, was gute Lebensmittel und Produkte ausmacht und wie sie entstehen, weiterbringt. Und natürlich müssen die Rezepte funktionieren und schmecken, das ist klar!  

Antje: Wenn das Buch und seine Bilder und Ideen Menschen dazu inspiriert, zu kochen und die Rezepte so gut und verlässlich sind, dass Nutzer*innen Freude haben danach zu kochen 

Ebook vs. gebundenes Buch? 

Vivi: Ich glaube immer noch an das gute alte Buch zum Blättern, das wird nie aussterben! Trotzdem ist es spannend sich Gedanken, um neue Lösungen zu machen, die ein nicht-lineares, vielleicht interaktives und auf die Leser*innen adaptierbares Lese-Erlebnis möglich machen. 

Antje: Ich möchte super gerne bald ein Format entwickeln, bei dem ein schönes, optisch und haptisch aufregendes gebundenes Buch quasi 3D ins Digitale verlängert wird, das wäre aufregend!

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80s Comeback – Xmas Rezepte aus dem foodlab​

foodlab kocht – X-mas Rezepte aus der Weihnachtsküche

Über die Lautsprecher des Restaurants singt Frank Ocean „Godspeed“, in den foodlab Küchen werden Grünkohl und Preiselbeeren eingekocht, in der Fritteuse brutzeln Picarones, die mit Quittenhonig überzogen werden, oben im Büro werden die Clementinen im Akkord geschält und Gespräche über dem besten Glühwein hört man an den Pausentischen. Mit einem Satz: Wir sind in Weihnachtsstimmung.

All die tollen Gerichte, Lieder, Menschen und Momente haben uns inspiriert ein Feststagsmenü für euch zu kochen. Ein bisschen norddeutsche Kartoffeltradition und Wackelpudding mit bunten und knackigen Komponenten. So wird es warm und wohlig für den Bauch und die Augen. Habt eine schöne Weihnachtszeit, tut euch was Gutes und bleibt lecker.

KiBa Wodka
Pro Drink
2 cl Wodka
100 ml Bananensaft
100 ml Kirschsaft
1 Cocktailkirsche
3 Eiswürfel

Was kommt zuerst? Kirsche oder Banane? Es bringt Spaß wenn der Kirschsaft vorsichtig auf den Bananensaft fließt und sich eine wellige Linie bildet. Dazu dann noch Vodka? Warum eigentlich nicht. Probiert es mal aus. Eiswürfel in ein Glas geben. Wodka und Bananensaft fließen lassen und mit einem Löffel umrühren. Vorsichtig den Kirschsaft hinzugeben und mit einer Cocktailkirsche toppen. Auf dich. Prost.

Crémant mit Cocktailkirschen
30 g Zucker
2 EL Zitronensaft
2 EL Cocktailkirschen
1 Fl Crémant

Zucker mit Zitronensaft und 3-4 EL Wasser und den Cocktailkirschen 10 Minuten einköcheln lassen, danach kalt stellen. Sobald der Sirup kalt ist, Crémant in Cocktailschalen füllen, 1El Sirup hinzufügen und mit einer Cocktailkirsche garnieren und fertig. Chin Chin!

Weiße Bohnen Dip mit Rohkost
2 Zweige Rosmarin – gezupft
5 Blätter Salbei
1 Zehe Knoblauch, klein gehackt
Saft einer halben Zitrone
1 Dose weiße Bohnen (oder du kochst die Bohnen selber mit Zeit s. Rezept weiße Bohnen mit Salsa Verde)
Rohkost-z.B Radicchio, Gurke, Stangensellerie, Radieschen…

Olivenöl im Topf bei mittlerer Hitze erwärmen. Rosmarin und Salbeiblätter frittieren. Wenn sie nicht mehr blubbern, Knoblauch hinzugeben und 30 Sekunden garen. Dann sofort die weißen Bohnen hinzugeben und 5 Minuten köcheln lassen. Salzen. Abschmecken. Im Mixer mit dem Saft einer halben Zitrone fein prürieren. Abschmecken und servieren.

Deviled Eggs
6 Eier
1 Becher Crème Fraîche
Fischeier /Kaviar (Da darfst du dir aussuche, was du möchtest) vorsichtig mit Wasser waschen und abtropfen lassen. Don’t pop them!
1 unbehandelte Zitrone

Eier 8 Minuten kochen lassen. Pellen und halbieren. Das Eigelb rausnehmen und zerkleinern und in eine separate Schüssel geben. Creme Fraîche fluffig aufschlagen und den Abrieb einer halben Zitrone und das zerkleinerte Eigelb hinzugeben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Masse in die Kuhlen des Eiweiß geben. Einen Teelöffel Fischeier draufgeben. Bisschen Zitrone drüber reiben. Anrichten.

Kartoffelsalat und Würstchen mit frittierten Kapern
Heute gibt es Kartoffelsalat und Würstchen im Hot Dog Brötchen. Die Engagierten können unten noch ein Rezept für die Brötchen finden. Ansonsten könnt ihr auch gekaufte nehmen. Es kommen ein paar Ideen mit was und wie ihr alles kombinieren könnt. Aber auch hier gilt kreative Freiheit. Habt einfach geselligen Spaß.
Wie wäre es zum Beispiel mit einer Mayo mit schwarzem Knoblauch? Frittierte Kapern sind auch der Knaller. Einfach abtropfen lassen und dann in heißem Öl frittieren bis sie nicht mehr blubbern. Dann auf einem Tuch abtropfen lassen und nicht vorher alle aufsnacken.
Ansonsten dürfen die Klassiker nicht fehlen: Ketchup und Senf, eingelegte Gurken ebenso wenig wie die Wurst. Ja, und welche Wurst? Das könnt ihr euch aussuchen. Wienerwürstchen, Bockwurst, vegane Wurst oder doch die Ofenkarotte aus Stevan Pauls Kochbuch? You do you! Iss was du magst und was dich glücklich macht.
Ich kann auch noch empfehlen ein paar rote Zwiebeln in Essig und Zucker einzulegen. Das gibt immer einen frischen, knackigen und bunten Kontrast.
Noch ein Tipp zu den Brötchen, ob gekauft oder nicht: Schneidet die Brötchen oben in der Mitte auf und schneidet die Seiten ab, dippt sie in geschmolzene Butter und toastet die Brötchen von jeder Seite nochmal in einer Pfanne. Buttrig und knusprig. Goldig.
So dann alles in die Mitte auf den Tisch stellen und Hot Dogs basteln. Lasst es euch schmecken.

Für den Kartoffelsalat:

1 Kg Kartoffeln, festkochend, schälen
1 Bund Frühlingszwiebeln, in feine Ringe schneiden
1 rote Zwiebel, in Halbmond Scheiben schneiden
50 ml Apfelessig
1 TL Senfkörner, in der Pfanne rösten
1 Apfel, würfeln
50 ml Olivenöl

Bring einen Topf mit Wasser zum Kochen*. Salze das Wasser so stark wie Meerwasser (vertrau mir!) und koche die Kartoffeln bei leicht köchelndem Wasser. Kartoffeln herausnehmen, wenn sie gar sind (mit dem Messer testen).
Zwiebeln währenddessen mit dem Essig bedecken, ziehen lassen, bis sie rosa sind. So verlieren sie ihre Schärfe/Bissigkeit und haben eine schöne Farbe.
Kartoffeln vierteln mit Zwiebeln, Essig, Apfel, Oliven, Salz und Pfeffer vermengen und ziehen lassen (min 2 Stunden im Kühlschrank).

*Tipp: Wenn du Reste wie Enden von Lauchzwiebeln, Petersilie, Thymian, Knoblauch und Co. hast, gib sie zum Wasser dazu. Das gibt Geschmack.

Hot Dog Buns
180 ml Kuhmilch / oder Sojamilch
140g Wasser lauwarm
20g Hefe, frisch
60g Butter geschmolzen
700g Weizenmehl
4 EL Zucker
15 g Salz
2 Eier geschlagen
Optional mit Sesam bestreuen

Milch und Wasser in einem Topf leicht erwärmen. Hefe hinzugeben und auflösen. Butter hinzugeben. In einer anderen Schüssel Mehl, Zucker, Hefe, und Salz vermengen und die Flüssigkeit hinzugeben und ca. 5 Minuten kneten per Hand. Am besten den Teig nun über Nacht im Kühlschrank stehen lassen. Sonst 1-5 Stunden bei Zimmertemperatur stehen lassen.
Teig in 10 Stücke teilen und zu ovalen Brötchen formen. Eine Stunde abgedeckt stehen lassen. Ofen auf 220 Grad Celsius vorheizen. Brötchen mit Milch bestreichen und ggfs. mit Sesam bestreuen. 20 bis 25 Minuten backen. Nach dem Backen etwas abkühlen lassen.

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Foodie Tipps aus Berlin

Christin & Marieke in Berlin: unsere Food-and-Drinks-Highlights für euren nächsten Besuch in der Hauptstadt!

Liebe Nicht-Berliner*innen (und natürlich auch alle Berliner*innen), wir haben massig Tipps von unserem Ausflug nach Berlin für euch mitgebracht. Und weil wir euch die nicht vorenthalten wollen, haben wir hier alle Stationen für euch zusammengefasst. Wir würden diese Tour genauso noch einmal machen und zählen die Tage runter bis wir wieder in Berlin sind! Viel Spaß!

Frühstück & Café
Unser erster Stopp im Frühstück 3000, der nicht passender hätte sein können. Die Entscheidung zwischen den verschiedenen, herzhaften und süßen Frühstücksgerichten fiel uns nicht leicht: von Fried Chicken Waffle über Kartoffel Galette mit grüner Sauce und pochierten Eiern bis hin zum Brioche French Toast hat uns alles angelacht. Mit unserer Auswahl waren wir mehr als happy.

Guten Kaffee, leckeren Kuchen in herzhaft & süß, unfassbar gut aussehende Brunch Gerichte und hausgemachten Joghurt aus aufgefangener Milch gibt es im Isla Coffee.

Ebenfalls ein absoluter Must-Try-Spot ist Fine Bagel Berlin. Aus vielen verschiedenen Sorten sucht ihr euch euren Lieblingsbagel aus und lasst ihn dann nach Herzenslust belegen. Auch zu empfehlen: das frisch gebackene Challah, Rugelach, Cookies und noch viel mehr!

Lunch & Dinner
Ganz oben auf unserer Liste steht das Café Frieda. Die kleine Schwestern von Mrs Robinson ist von Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 22 Uhr geöffnet und serviert neben frischer Pastry herrliche (Nach)Mittagssnacks, Aperitivo Nibbles und leckeren Wein.

Unsere Küchenchefin Marieke hat dort ihre Job-Anfänge gemacht. Aber nicht nur deswegen ist die Markthalle Neun immer einen Besuch wert: tolle Stände, ein wunderschönes Ambiente und ein bisschen fühlen wir uns wie Zuhause mit all dem Gewusel. Besonders schön ist es im Kaffee 9, wo es leckeren Vote Coffee im Ausschank gibt. Try it out!

Bei diesem Berlin-Besuch waren wir (leider) gar nicht hier, aber ein absoluter Tipp ist das FREA, einem veganen Zero-Waste-Restaurant, die denselben Komposter haben wie wir. Gearbeitet wird mit lokalen Produzent*innen und Lieferant*innen, Bio-Zutaten und Produkten aus der eigenen Herstellung (Haselnussmilch-Cappuccino!). Müll wird hier nicht produziert, dafür aber ganz viel Geschmack! We love!

Eine wirkliche Neu-Entdeckung und eine Herzensempfehlung: das Hinterland Deli & Wine Bistro. Mit großem Gastgeberin-Herz betreibt Maddy ihr wunderschönes Restaurant, auf dem Menü regional-saisonal eingekauftes Gemüse, Fleisch und Fisch. Wir können empfehlen, die Weinauswahl dem Service zu überlassen, dann werden die tollsten und passendsten Weine zum jeweiligen Gericht, die sich übrigens sehr gut teilen lassen, gepaart.

Im Lode & Stijn haben wir „nur“ Sauerteigbrot probiert, aber alleine das hat sehr viel Lust auf mehr gemacht. Mit dem grünen Michelin-Stern ausgezeichnet, ist das Lode & Stijn eines der spannendsten Restaurants, das Berlin zu bieten hat.

Drinks
Last but not least: der Abschluss eines Abends sollte immer bei Mr. Susan stattfinden. Susan, die seit drei Jahren ihre Bar betreibt kreiert ihre abgefahrenen Drinks, unfassbar schön, clean und crazy. So gibt es einen homemade Kokosschaum auf himmelblauem Drink, der an L.A. erinnert oder einen Kimchi Michelada mit einem Kimchi Popsicle obendrauf. Versprochen: ihr werdet es lieben!

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Accelerator Batch n°2

Welcome at foodlab: Accelerator Batch n°2! 

In der ersten Runde haben wir bereits tolle und spannende Startups darunter OURZComDocks, KätheElby’s Organics und OHNE betreut. Nicht nur die teilnehmenden Startups aus der ersten Runde haben viel gelernt. 

Wer zuerst mehr über die erste Runde erfahren möchte und was genau eigentlich hinter dem Accelerator Programm steckt, der kann zuerst in unseren ersten Blogbeitrag zum Accelerator Programm schauen.  

In der zweiten Runde liegt nun der Fokus auf Startups, die in der Entwicklungsphase stehen. Und wir freuen uns, diesen Startups umfangreiche Unterstützung geben zu können: Neben dem Coworking Space und Expert*innenunterstützung, Timeslots in den Entwicklungs- und Produktionsküchen bieten wir eine Testfläche, die wir schon bald aktiv nutzen werden, um (euer) Feedback einzuholen.  

Im Anschluss daran möchten wir die Startups noch enger begleiten, damit sie so schnell wie möglich Pitch-ready sind für die Anforderungen im Lebensmitteleinzelhandel sind. 

Und wer ist nun dabei im zweiten Batch? 

Von insgesamt 17 Bewerber*innen, haben wir uns für vier Startups entschieden, die allesamt vegane Alternativen zu bestehenden Produkten sind. Hier sind sie: 

  • Hempling: Tofu auf Basis von Hanfsaat.
  • Vanozza: Ein Premium Mozzarella der frei von Soja, Milch und Gluten ist und beim Schmelzen Fäden, wie ein echter Mozzarella, zieht.
  • Papaeño Pirate Chili: Fruchtig, milde Salsas, die einem das Wasser im Mund zusammen laufen lassen.
  • Grainy: Ein neues Produkt, dass es so noch nicht gibt – eine Smoothie-Bowl zum Anrühren, auf Haferbasis und mit pflanzlichem Protein angereichert. 

Wir freuen uns auf spannende nächste Monate, viele Learnings und leckere Produkte! 

Credit @vanozza.foods

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Warum ein Beirat wichtig ist

Man muss nicht alles wissen – nur wissen, wen man fragen kann.
Dieses Sprichwort nehmen wir uns immer wieder gerne zu Herzen. Denn – seien wir mal ehrlich: auch wir sind ein Startup und tun viele Dinge zum ersten Mal. Und wenn wir nicht weiter wissen, dann fragen wir Menschen, die sich auskennen.

Menschen, die wir immer wieder zu den verschiedensten Dingen befragen, sind unsere Beiratsmitglieder. Als es zum Beispiel um unser Popup-Fenster ging, zur Struktur und zum Teamaufbau oder um Kommunikationsstrategien – wann immer unsere Gründerin Christin ein dickes Fragezeichen im Gesicht hatte, hat sie den Hörer in die Hand genommen und sich ein kurzes (oder langes) Feedback von den Beiratsmitgliedern geholt.

Wofür ist ein Beirat wichtig?

Was genau die Aufgabe eines Beirates ist, ob man einen Beirat braucht oder nicht: dafür haben wir – natürlich – unsere Beiräte befragt für euch hier zusammengestellt.

Beiräte übernehmen vorwiegend beratende, koordinierende und unterstützende Aufgaben. Dabei helfen sie der Geschäftsführung mit ihrer Expertise bei wichtigen Entscheidungen und bei der Unternehmensausrichtung.
Das kann vor allem in der Gründungsphase bzw. in den ersten Geschäftsjahren eines jungen Unternehmens hilfreich sein, wenn es darum geht Business Pläne zu erstellen oder wichtige Entscheidungen zu treffen.

Stephan Rönn, Geschäftsführer der Beteiligungsgesellschaft Dr. Rehfeld Fashion AG, ist Experte mit über 20 Jahren Erfahrungen in der Unternehmensführung- und Beratung und steht uns bei Fragen in genau diesen Themenfeldern zur Seite. Mit seinem Blick von außen, hilft er uns, weitere Perspektiven einzubringen und kann mit seiner Expertise und seinem Erfahrungsschatz Projekte mit anderen Augen betrachten. Stephan hilft vor allem Christin bei der „Zahlenseite“ und der Unternehmensentwicklung.

Gabriele Mühlen ist Medienprofi durch und durch. Als verantwortliche Editor-in-Chief mit langjähriger Erfahrung in großen Verlagshäusern wie Bauer und Burda ist sie Expertin im Bereich Corporate Publishing, Media Management, Editing, Story Telling. Zudem hat sie ihre eigene Beratung gegründet und unterstützt Unternehmen in den Bereichen Strategie & Entwicklung, Konzeption & Content, Kommunikation & Marketing und Interim Management. Als Expertin für Digitalisierung und Innovation, zwei Bereiche, die sich schnell entwickeln und daher an Expertentiefe brauchen, sind wir regelmäßig im engen Austausch.

Dabei ist es gar nicht ausschlaggebend, in welchem Rhythmus wir mit den Beiräten sprechen oder wie intensiv ein Thema vorangetrieben wird. Vielmehr ist wichtig, dass eine Vertrauensbasis besteht, da meistens über Früh-Phasen-Ideen gesprochen wird oder die Themen extrem vertraulich sind.

Für das Thema „HR“ (also alles, was Mitarbeiter angeht), hat sich Christin gleich zwei Expertinnen an die Seite geholt: Gabriele Bergert ist nicht nur Gründerin und Geschäftsführerin ihrer eigenen Personalberatung Bergert E-Search + Consulting mit Schwerpunkt Digital-Teams. Sie ist Unternehmerin aus Überzeugung und Vollprofi, wenn es um den Aufbau der Personalstruktur geht. Seit 1998 ist sie im Personalbereich tätig und seit 2002 als selbständige Unternehmerin unterwegs und hat vor allem beim Thema Teamstruktur und Aufbau geholfen.

Cornelia Paul ist seit 2015 Systemischer Management-Coach (SMC)® und zertifizierte Expertin für die Motivations-Potenzial-Analyse (MPA), mit Schwerpunkt Frauencoaching, (Selbst-)Führung, Unternehmensgründungen, Startups, Businessaufbau und Ideenentwicklung und komplettiert das HR-Experten-Team. Als Expertin für intrinsische Motivation beschäftigt sie sich mit Fragen wie: „Was treibt mich an? Wo liegen meine Stärken?“ und unterstützt so bei wichtigen Fragen in Gründungsphasen eines Unternehmens, um erfolgreich zu agieren. Dabei steht sie uns nicht nur mit ihrer jahrelangen Coaching-Expertise zur Seite, sondern auch als Unternehmerin mit Leib und Seele, die bereits ein Modelabel aufgebaut hat und die Herausforderungen eines Startups und Frauennetzwerken kennt. Cornelias Aufgabe ist dabei vor allem das aktive Zuhören. Außerdem überprüft sie, ob unsere Ideen und das, was wir vorhaben zu unserer Motivwelt passen und somit auch zum Erfolg führen.

Ein weiterer wichtiger Bereich für das foodlab ist die Welt der Gastronomie. Christian Rach ist nicht nur eine bekannte TV-Größe, Gastronom und Autor, sondern vor allem Unternehmensberater und Unternehmer, der viele eigene und mehrfach ausgezeichnete Restaurant-Projekte wie das Tafelhaus, Rach & Ritchy, Luzifer oder das Restaurant Engel erfolgreich aufgebaut und umgesetzt hat. Er hat ein enormes Fachwissen und kann uns mit seiner Expertise und dem gastronomischen Blickwinkel bei Fragen und Projekten unterstützen.

Was ist die Aufgabe der Beirät*innen?

Die Aufgabe unserer Beirät*innen ist es aufmerksam zu sein, der Geschäftsführung auf die Finger zu klopfen (wenn nötig), Denkanstöße zu geben, Sparringspartner zu sein, ihre Erfahrung zu teilen und manchmal auch ihr Netzwerk.

Werden Beiratsmitglieder bezahlt? Ganz klar: nein (und ehrlich? Dieses hohe Maß an Expertise könnte auch kein Startup der Welt bezahlen). Vielmehr haben die Menschen, die sich für eine Beiratsposition entscheiden, Lust, beratend und mit Engagement zur Seite stehen, weil sie etwas bewegen wollen, den frischen Input lieben – meistens das auf einer ganz freien Ebene. Das kann für beide Seiten viel Mehrwert bieten: Das foodlab profitiert von Expert*innenwissen und die Expert*innen von den Insights und dem Aufbau des Unternehmens. Und natürlich dürfen sich Beiratsmitglieder auch untereinander austauschen und voneinander profitieren, in Form von Austausch oder Wissensvermittlung.

Niemand muss alleine einen Unternehmensaufbau schaffen, wichtig ist es, sich die richtigen Partner an Bord zu holen. Schaut doch mal in euer Umfeld, vielleicht entdeckt ihr auch erfahrende Menschen? Dann sprecht sie an!

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Fünf New Work Trends und die neue Arbeitswelt: Theorie und Praxis im foodlab

„New Work und neue Arbeit!“ ein Thema in aller Munde und spätestens seit Corona strebt jedes Unternehmen ein Wandel in diese Richtung an. Doch was sind überhaupt die konkreten Trends und Arbeitsweisen, die New Work wirklich erfolgreich machen? Wir haben herausgefunden, dass dabei nicht nur Homeoffice, neue IT-Infrastrukturen und eine Sitzecken-Kultur wichtig sind. Digitalisierung und Globalisierung sorgen für Fortschritt und Wandel in der Arbeitswelt und Wirtschaft. Corona sorgt zusätzlich für Umstrukturierung und Priorisierung von neuen Themenfeldern. Aus diesem Wandel heraus lassen sich neue Wege und Strategien bezüglich Zusammenarbeit im Unternehmen erkennen. 

Dennoch hat die Pandemie nicht nur dafür gesorgt, dass ein Großteil aller wirtschaftlichen Entwicklungen enorm vorangetrieben werden, sondern auch, dass viele Unternehmen, die diesem schnellen und unvorhersehbarem Wandel nicht gewachsen sind und nicht mithalten können.

Hier auf einen Blick, welche Veränderungen in der modernen Arbeitswelt beobachtet werden können und wie wir im foodlab an der Umsetzung dieser arbeiten.  

1. Freedom of Time (Arbeitszeiten, Arbeitspensum, Individualisierung)

Der Trend beinhaltet, dass Unternehmen vermehrt flexible Arbeitszeiten anbieten. Es verkörpert das Thema Vertrauensbasis. Dies bedeutet, Mitarbeitenden das Recht und die Freiheit zu geben, Aufgaben selber zu strukturieren und ihren Zeitplan eigenständig zu gestalten. Ziel ist es, die Produktivität, als auch die Motivation zu steigern. Eine weitere Möglichkeit ist die individuelle Anpassung des Arbeitspensums. Mitarbeitende können beispielsweise ihre Überstunden und deren Abbau, mit in ihr tägliches Pensum integrieren. Dies kann den Vorteil haben, dass Mitarbeitende produktive Phase voll ausschöpfen oder in wichtigen Phasen vorarbeiten können. „Freedom of Time“ schafft ebenfalls die Voraussetzung dafür, dass Mitarbeitende in verschiedenen Lebensphasen unterschiedlich viel Arbeit leisten können,  da beispielsweise private Umstände, wie die Kinderbetreuung, die Pflege von Angehörigen und weiteres die Gestaltung der Arbeitszeiten beeinflussen. „Freedom of Time“ ermöglicht Individualisierung und das Verbinden von Privat- und Arbeitsleben. 

2. Freedom of Location (wechselnder Arbeitsplatz, Kosten und Zeit sparend, Home-Office, Coworking und Desk Sharing)

Mehr denn je ist dieses Thema zum Mittelpunkt vieler Unternehmen in der Corona Krise geworden. Ob das Arbeiten von zu Hause oder das Nutzen eines wechselnden Arbeitsplatzes: es bietet Mitarbeitenden die Möglichkeit von überall zu arbeiten, es kann Kosten und Zeit sparen und für mehr Effizienz in der Arbeitsweise sorgen.
Home Office zählt zu der aktuell am häufigsten umgesetzten Möglichkeit dem Prinzip „Freedom of Location“ zu folgen. Weiter betrachtet, gibt es die Option, Home-Office mit einer anderen neuen Arbeitsform zu kombinieren: dem Coworking und Desk Sharing. Häufig ist dabei in Unternehmen die Anzahl der Arbeitsplätze geringer als die der Mitarbeitenden. Betriebskosten können durch eine Minimierung und einer besseren Auslastung der Büroflächen gesenkt werden. Das Bürogebäude wird primär zur Schnittstelle zwischen der virtuellen und der realen Welt und dient als Ort der Identifikation. Coworking und Desk Sharing kann die Teamarbeit und den Ideenaustausch in einem Unternehmen stärken. Mitarbeiter*innen arbeiten beispielsweise an variierenden Arbeitsplätzen oder an Sitzgelegenheiten, die vermehrt auf Diskussionen und interaktiven Austausch ausgelegt sind. Hier können die Mitarbeitenden ihren Arbeitsplatz frei wählen und sich mit Kollegen gruppieren, um Projekte gemeinsam voranzubringen. Dies hilft, die Produktivität im Team zu steigern und hat den zusätzlichen Effekt der Vernetzung mit Gleichgesinnten, die Input und Kreativität fördern können. 

3. Freedom of Tools (digitale Systeme und Cloud Services, Sharing Modelle, Flexibilität von Ort, Zeit, Wissen und Ressourcen) 

„Freedom of Tools“ beschreibt den Fortschritt von digitalen Systemen und Cloud Services. Informationsprozesse werden optimiert, wodurch Daten schneller ausgetauscht und gespeichert werden können. Sharing Modelle ermöglichen neue Zugänge zu Informationen und digitales Vernetzen schreitet so voran. Die neuen Kommunikationsformen machen es möglich, als Team flexibler und dezentral an einem Projekt zu arbeiten. Die Vorteile für das Unternehmen liegen auf der Hand: Das Team kann von überall zusammenarbeiten und die Zeit, die Intensität und die Dauer der Zusammenarbeit individuell und flexibel gestalten. Zudem ist der Zugriff auf Wissen und Ressourcen ortsübergreifend gewährleistet. Dadurch spart das Unternehmen Kosten und kann die Effektivität und Produktivität steigern. Allerdings besteht die Gefahr der unzureichenden Kommunikation und Informationsverteilung, die zu Missverständnissen unter den Teammitgliedern führen kann. Unterstützende, technologische Zusammenarbeit auf Vertrauensbasis sind daher Voraussetzung diesen Trends.  

4. Freedom of Tasks (Individualisierung, Eigenorganisation und -Priorisierung, Teamwork)

Ein Trend, der auf Vertrauensbasis fundiert und die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung, sowie effizientes Arbeiten bieten. Unter individualisierter Arbeit verstehen wir auf einzelne Mitarbeiter zugeschnittene Arbeitsarrangements. Die Arbeit ist also auf die Bedürfnisse des Mitarbeitenden zugeschnitten und gibt diesem mehr Handlungsspielraum.
Freiheit in der Aufgabenauswahl bietet Möglichkeiten zur Spezialisierung und Erlangen von Expertenexpertise in einem bestimmten Feld. Dieser Aspekt stärkt den Zusammenhalt und die Identifikation zum Unternehmen und ist Grundlage für Motivation, Kreation und Innovation. 

5. „Freedom of Hierarchy“ (flache Organisation, Kooperationen, projektbezogenes Arbeiten, „fluide Teams“)

Eine flache und netzwerkartige Organisationsform ist ein wichtiger Punkt beim erfolgreichen Umsetzen dieser Struktur. Der Formalisierungsgrad ist gering, Kommunikationswege werden verkürzt und Unternehmen fungiert aus Team und Kooperationen sind deutlich stärker ausgeprägt.
Unter „Freedom of Hierarchy“ kann auch das projektbezogene Arbeiten aufgezählt werden. Aufgrund der hohen Dynamik in wirtschaftlichen Prozessen und verstärkten netzwerkartigen Strukturen nimmt projektbezogenes Arbeiten stark zu. Davon profitieren Mitarbeitende und Unternehmen gleichermaßen: „fluide Teams“ fördern die Lernbereitschaft und die Handlungskompetenz der Mitarbeitenden und damit die Einsatzmöglichkeiten und die Innovationskraft. Eine Folge ist häufig, dass sich die Zusammensetzung von Arbeits- oder Projektgruppen mehrfach verändert, es mehr Anreize und unterschiedliche Denkprozesse anstößt. 

(Gibson & Cohen, 2003) 

(Hill, Ferris & Märtinson, 2003)

(Slotegraaf & Atuahene-Gima, 2011)

Praxisbeispiel foodlab 

Im foodlab versuchen wir diese Work Trends nicht nur als Trend zu sehen, sondern als Arbeitsweise jetzt und in der Zukunft. Wir legen Wert auf Gleichberechtigung, sowie Gleichstellung und Ideenaustausch untereinander, Aufgaben gemeinsam anzugehen, sowie kreative und neue Wege zu gehen. 

Wir arbeiten viel und eng im Team, teilen aber auch jeder unsere eigenen Aufgaben ein und Vertrauen darauf, dass Verantwortung für die Erfüllung dieser übernommen wird. Das gilt nicht nur für uns als Team, sondern auch für unsere Community.
Beispielsweise gibt es in den Co-Küchen, im Accelerator Programm und im Social Media Bereich fixe Zeitfenster, die für die Erfüllung der Aufgabe eingehalten werden müssen. Hier stößt der Bereich „Freedom of Time“ auf den Bereich „Freedom of Task“. Diese Arbeitskultur ermöglicht es uns schnell zu reagieren. Die Aufgaben zu erfüllen, die jedem von uns wirklich liegen und Prioritäten festzulegen. Zudem arbeiten wir mit einem System in dem wir Aufgaben verteilen und teilen, oftmals kann eine Aufgabe in Zusammenarbeit viel schneller gelöst werden oder sogar dann, wenn wir sie abgeben. Diese offene Kommunikation erlaubt es uns schnell zu sein und mehrere Themen gleichzeitig zu betreuen. Wir leben untereinander eine offene Kommunikation, sowie eine hohe Transparenz: von aktuellen Umsatzzahlen, über Planung, Personalveränderungen und Herausforderungen wird im Team gesprochen. Dafür ist ein hohes Maß an Vertrauen erforderlich, aber ermutigt auch jedes Teammitglied, am gemeinsamen Ziel zu arbeiten und fördert die „Freedom of Hirarchy“.

Das „Freedom of Location“ einer der wichtigsten Punkte für uns ist, ist wohl unschwer zu erkennen. Unsere Co-Working, Co-Cooking und unser Co-Event-Studio bestätigen den oben beschriebenen Trend, dass immer mehr Menschen, Unternehmen und vor allem Startups an der Möglichkeit eines offenen Arbeitsplatzes interessiert sind. Und wir selbst merken, wie innovationsfördernd diese Art zu Arbeiten auf allen Ebenen sein kann. Nicht nur hilft es uns und den Startups Input und Ideen aus verschiedenen Blickwinkeln zu bekommen, es hilft auch unglaublich, sich gegenseitig zu unterstützen. Wir leben nach der Kultur anderen zu helfen, wenn jemand eine gute Idee hat, teilen wir diese gerne, vielleicht hilft das auch jemand anderem weiter und wir bekommen an einer anderen Stelle mal einen „Abgucker“ über die Schulter zurück. Gleichzeitig ermöglichen wir uns im Team die Freiheit, jederzeit einen Tag fernab des foodlab zu gestalten, um neue Denkanstöße und Ideen von außen zu holen oder einfach um in Ruhe Liegengebliebenes abzuarbeiten.

Zudem sind wir das foodlab TEAM, viele Aufgaben und Verantwortungen trägt jede*r für den jeweiligen Bereich. Wir stimmen uns oft und intensiv untereinander ab und arbeiten für verschieden Projekte in kleineren Teams zusammen. Auch holen wir uns Expertise und Wissen von außen. Ein einfaches Beispiel ist das Accelerator Programm, in dem wir Startups ein halbes Jahr bei der Umsetzung ihrer Geschäftsidee betreuen. Es entstehen regelmäßig „fluide Teams“, die es ermöglichen neue Themen mit neuem Wissen von außen zu füllen. 

Das Wichtigste, worum sich alles bei uns im Team dreht, sind die Werte, die wir gemeinsam definiert haben: für uns als Team, für die innere Community, sowie für den Blick von außen. Dieser Kern ermöglicht es, uns immer wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren. Unsere persönlichen Grundwerte passen zusammen, wir verfolgen alle dasselbe Ziel und haben eine ähnliche Motivation. So können Störgefühle durch direkte Kommunikation sofort aus der Welt geräumt werden.

Insgesamt können wir sagen, dass sich die Entwicklung Richtung New Work Trends eine innovative Etwicklung ist. Vielleicht sehen wir uns auch ein bisschen als Vorreiter und hoffen und wollen, dass sich mehr Unternehmen, an dieser Art zu arbeiten trauen. 

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Wie aus einem Restaurant ein Digital-Event wurde: ein leckeres Beispiel mit „Ahornsirup aus Kanada“

Wie betreibt man ein Restaurant im Lockdown? Das war die große Frage, die aufkam, als die Regierung beschloss, die Gastronomie erneut zur Eindämmung der Pandemie zu schließen.

Einen ganzen Dezember lang flüssiges Gold auf der Menükarte.
So hatten wir uns das vorgestellt. #ahornsirupauskanada

Wie wir alle wissen: es kam anders als geplant. Vor allem aber musste Plan B her.
In Absprache mit unserem Kunden haben wir das Konzept auf den Kopf gestellt und uns schon einmal mit dem Food Trend von Morgen (welcher hier nachzulesen ist) beschäftigt: wenn der Gast nicht zum Restaurant kommt, kommt das Restaurant eben zum Gast.

In diesem Zuge nutzten wir die Chance, noch mehr Menschen über die Grenzen Hamburgs hinaus zu erreichen, die wir mit dem ausschließlichen Restaurantbetrieb nicht angesprochen hätten. Damit haben wir den „Gästen“ das Ursprungsprodukt in den verschiedensten Formen präsentiert, mit denen sie im Restaurant weder visuell noch geschmacklich in Berührung gekommen wären.

Zusammen mit Ahornsirup Kanada und der Agentur MK2 entwickelten wir verschiedene Maßnahmen, die auch während des Lockdowns „stay-at-home“-kompatibel nutzbar war:

Kochvideos mit bekannten Chefs zum Nachkochen für Zuhause

Um nachhaltig Content anzubieten, haben wir drei Videos rund um das Thema Kochen und Backen mit Ahornsirup erstellt. Gemeinsam mit den Profi Chefs und Food Influencern Stevan Paul, Heiko Antoniewicz und Elisa Täufer sind unterhaltsame Rezepte-Videos entstanden, in denen die Produktvielfalt spannend erklärt wird mit vielen Ideen für den häuslichen Einsatz.

  

Verschiedene Boxen für die Weihnachtszeit

Für unsere insgesamt drei verschiedenen Food Boxen haben wir mit verschiedenen Startups zusammengearbeitet. Darunter mit Torte e Tulipane, die eine Lebkuchenhausbox mit frisch gebackenen Bauteilen und Verzierungen rund um das Thema „Ahornsirup“ und ohne die Zugabe von raffiniertem Zucker hergestellt haben. Verkauft wurde diese limitierte Anzahl im Shop des foodab.

Um den Gedanken des „Maple Christmas Brunch“, den wir mit realen im Gästen geplant hatten, wieder aufzunehmen, haben wir gemeinsam mit „Marshalls Street Coffee“ eine Brunch Box kreiert und Gerichte ausgewählt und produziert, die das Produkt Ahornsirup aus Kanada repräsentieren und die Vielfalt der Rezeptmöglichkeiten darstellen.

   

Da in der Zeit des Lockdowns auch der Alkoholausschank untersagt wurde, haben wir mit unserem Partner Copenhagen Destillery festliche Drinks mit Ahornsirup entwickelt, gestylt, fotografiert und in Form einer Cocktail Box an Blogger und Redaktionen verschickt, um das Produkt Ahornsirup aus Kanada mit dem Thema „Drinks für den Jahreswechsel“ zu platzieren. Weiterhin wurde dieser Content umfangreich über die sozialen Medien ausgestrahlt.

     

Entwicklung von „Maple Buns“ und Verkaufspromotion am foodlab Popup Fenster

Unser Restaurant ist geschlossen, nicht aber unser Popup Fenster zu dieser Zeit. Seit Beginn des Lockdowns boten wir Gastronom*innen die Möglichkeit die jeweiligen Foodkonzepte an einem Fenster zu präsentieren und Portionen zu verkaufen.

Für Ahornsirup aus Kanada haben wir zum einen ein Rezept entwickelt und konnten durch den Verkauf am Fenster eine sichtbare Produktpräsentation sicherzustellen.
Das Ergebnis: über 300 verkaufte Maple Buns, dessen Erlös an die die Organisation „Pfefferminz Green“ gespendet wurde. Darüber war das Produkt so beliebt, das wir noch während des Verkaufstages mehrere Anfragen bekamen, diese als TK-Ware zu verkaufen und an einer haltbaren Variante arbeiten.

     

Die Dokumentation

Verfolgt und dokumentiert haben wir alle Aktionen auf unseren Social Media Kanälen, Instagram, Facebook, LinkedIn, sowie in unserem Newsletter und auf dem Blog. Einen Monat lang dokumentierten wir hier alle Geschehnisse, produzierten kleine und große (Produkt-)Videos und gaben dieses Wissen und Rezepte an eine wachsende Community weiter.
Wir halten fest, dass trotz der Situation relevante, nützliche und spannende Eindrücke rund um das Thema Ahornsirup aus Kanada entstanden sind mit kreativen Lösungsansätzen, die das Produkt den Menschen direkt in die Vorratskammer gebracht hat.

  

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Let’s start: Diese sechs Food Startups bilden das erste Batch unseres Accelerator Programms!

Startbild Acc

Die gute Nachricht zuerst: Wenn es um Unterstützung für Startups im Foodbereich geht, gibt es einige Möglichkeiten und Anlaufstellen. Die schlechte Nachricht: Gründer*innen müssen sich jede kleinste Information mühsam selbst zusammentragen und verwandeln sich beizeiten in Trüffelschweine. Mit dem foodlab wollen wir vor allem eines erreichen: Information zugänglich machen und Gründer*innen eine Anlaufstelle geben.

In diesem Artikel beantworten wir alles: angefangen, von der Frage, wieviel das foodlab Accelerator Programm kostet (für Gründer nämlich nichts), wie Startups sich bewerben können, bis hin zu den Startups, die im ersten Batch dabei sind. Und warum wir eigentlich weder Geld noch Anteile der Startups nehmen und wer das Programm eigentlich finanziert.

Von vorne: Pro Halbjahr, jeweils im Februar und im August, haben sechs Startups aus Food & Beverage die Möglichkeit am foodlab Accelerator Programm teilzunehmen. Was sie erwartet? Ein individuelles Coaching Programm und die Möglichkeit das foodlab in unterschiedlicher Art und Weise zu nutzen. Ob Coworking Space, Küchenplätze, Fotostudio oder Sparringspartner – gemeinsam mit den Startups erstellen wir einen Fahrplan für sechs Monate Intensiv-Coaching. Dieses setzt sich zusammen aus One-to-One-Coachings, Workshops und Experten Talks. On Top ist das foodlab der perfekte Ort für den Proof of Concept – eine Plattform für Promotion und das Einholen von Feedback.

Das foodlab Accelerator Programm: jungen Unternehmen zur schnelle Marktreife und zum Ausbau ihrer Geschäftsidee verhelfen.

Wir helfen den Startups bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäftsidee. Zudem stehen wir den Startups durch Beratungs- und Coaching Termine und der Weitergabe unseres Wissens und Expertise zur Verfügung. Workshops und Experten Sessions bieten die Möglichkeit individuelle Themen zu vertiefen.
Es gibt die Möglichkeit im Coworking Bereich zu arbeiten und die Produktionsküchen für die Ausarbeitung von Produkten zu nutzen. Zudem besteht jederzeit die Möglichkeit, sich mit anderen Startups und Experten der Branche auszutauschen und die foodlab Plattform als Netzwerk für Feedback und Promotion zu nutzen.

Das Besondere: dadurch, dass wir mit vielen Partnern aus den unterschiedlichen Bereichen der Foodbranche arbeiten, können wir ein (Konzern-) unabhängiges Programm bieten. Startups geben keine Anteile an ihrem Unternehmen ab und gehen kein Risiko ein.

Wie läuft die Bewerbungsphase?
Es gibt eine Anmeldefrist, bis zu dieser sich Startups auf unserer Homepage bewerben können. Voraussetzungen sind mindestens ein fertiger Prototyp – besser sogar noch ein fertiges Produkt. Darüber hinaus erwarten wir von den Bewerbern eine Übersicht der Unit Economics, sowie ein Pitch Deck, eine Vision und ein klares Ziel, was sie sich von der Zusammenarbeit mit uns erhoffen. Voraussetzung ist, dass das Business im Haupterwerb betrieben wird, es sollte also ausreichend Zeit auf Seiten der Gründer zur Verfügung stehen, sowie Leidenschaft für das eigene Produkt. Die Teilnahme an unserem Accelerator Programm sollte exklusiv sein, damit wir uns gemeinsam auf ein Ziel fokussieren können.

Nach einer intensiven Vorbereitungsphase in denen Startups evaluiert und ausgewählt werden, steht die Zusammensetzung für das jeweilige Batch fest.

Welche Startups sind nun dabei?

Natürlich blicken wir bei unserer Auswahl auch auf die aktuellen Food Trends, um zu entscheiden, welche Produkte der Bewerber die meiste Relevanz am Markt haben. Im ersten Batch freuen wir uns daher auf diese folgenden sechs Startups:

ComDocks – ein Vertriebsplattform für Startups

Elby’s Organics – gesunde Snacks für Kinder, vegan und Bio-zertifiziert

Kätering – innovatove Brotbackmischungen für Zuhause

OHNE – Koffeinfreier Kaffee auf einem neuen Level

Ourz – Blockchain für Lebensmittel

Yuma Drops – alkoholreduzierter Gin als Tropfen


Wer finanziert das Programm?
In jedem Jahr stellen wir die Finanzierung des Programms neu zusammen und suchen uns unterschiedliche Unternehmen, die das foodlab Accelerator Programm unterstützen. In diesem Jahr macht unser Partnerunternehmen Popp Feinkost den Anfang und stellt neben der Finanzierung auch spannende Experten aus den Bereichen der Lebensmittelproduktion, die jederzeit mit Rat und Tat bei allen Fragen zur Seite stehen.

In den kommenden Wochen werden wir die einzelnen Startups, ihre Geschäftsidee und die Menschen dahinter vorstellen und freuen uns in diesem Zuge auf euer Feedback!

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Food Trends in der Zukunft – ein Interview mit Max Thinius

Konkrete Food Trends – Die top drei.

Erstens / Lokale Produktion: kontrollierter und systemgesteuerter Anbau für mehr Effizienz entlang der Wertschöpfungskette
Durch technologischen Fortschritt und aufgrund neuer digitaler Unterstützung hat regenerative Landwirtschaft – in der im Kern wieder Humus im Boden aufgebaut wird, nicht mehr gepflügt, sondern direkt gesät wird – das Potenzial industrielle Strukturen mittelfristig abzulösen, da die gesamten Systemkosten geringer sind. Die Produktion kann digital überwacht werden, einzelne Pflanzen kontrolliert, wenn nötig gedüngt oder sehr gezielt mit wenigen Pestiziden versehen werden. Gleichfalls wird durch neue Ernteroboter der Zwischenfruchtbau wieder möglich, also das Ende der Monokulturen. Auf diese Weise können Felder insgesamt viel mehr Ertrag bieten über das Jahr. Neue autonome Ernteroboter können die Pflanzen auseinanderhalten und gezielt die reifen Produkte herauspicken. Durch die Nähe zu den Städten und den Menschen, die diese Produkte essen und durch Algorithmen, die ausrechnen, wann wieviel von welchem Produkt wo benötigt wird, essen wir zudem frischer. Nicht mehr als 24h sollten zwischen Ernte und Teller vergehen. Das hätte bis zu 90% mehr Nährwerte zur Folge als heutzutage Gemüse aus dem Supermarkt. In der Folge könnten die Gesundheitskosten bis zu 40% sinken und wir wären entsprechend weniger krank. Und digitale Transparenz wird uns erstmals ermöglichen, diese gesellschaftlichen Systemkosten zu erfassen und auch umzusetzen.

Zweitens / Kleinere Einheiten: das Produktions-Nachfrage Verhalten wird gezielter bestimmt.
Durch die Digitalisierung wird es möglich sein, in kleineren Einheiten und gezielt auf Nachfrage abgestimmt zu produzieren. in der Fleischproduktion wird, ebenfalls durch digitale Technologie, eine Rückkehr zu kleineren Schlachthöfen möglich. Beispiel Kühe (www.heiderinder.de): hier kann für jede einzelne Kuh, die auf regenerativem Landboden grast, genau nachvollzogen werden, was sie in welcher Menge dort gegessen hat. Man kann langfristig sehen, wie sie hierdurch eine bessere Gesundheit und ein besseres Fleisch erzeugt. Auch der Geschmack kann hierüber analysiert werden. Bei der Schlachtung sind durch digitale Unterstützung ebenfalls alle Prozesse genau nachvollziehbar. So braucht es nicht länger industrielle Großanlagen für die Schlachtung. Leider ist die Technologie hier deutlich weiter als die Gesetzgebung. Allerdings beginnt die Gesetzgebung sich bereits zu verändern.

Drittens / Urban Farming: mehr Anbau-Möglichkeiten in Städten und auf kleinen Flächen
Durch das Konzept des Urban Farmings, wird es in Zukunft in vielen Städten gründer sein, z.B. dadurch, dass Dächer oder Hausfassaden bepflanzt wird. In Kopenhagen oder Mailand entstehen bereits Häuser, die eine Mischung aus Parkanlage und Anbaufläche bieten, mit der Möglichkeit hinauf zu laufen. Gleichfalls wird es mehr Indoor-Farming geben, um spezielle Produkte ebenfalls lokal für die Stadt zu produzieren, die sonst von weit her geliefert werden müssten. Insgesamt wird man ein neues Verständnis zwischen Ernährung und Klima aufbauen. Und das Schönste: es passiert bereits.

Was bleibt was wird sich in der Foodbranche verändern? 
Bedingt durch digitale Technologien braucht es die heute bekannten großen Strukturen nicht mehr. Konzerne werden es demnach, wenn sie in der heute bestehenden industriellen Struktur verharren, schwer haben. Nehmen wir das Beispiel Bier. Hier brauchte man bis vor fünf Jahren noch industrielle Strukturen, um zuverlässig größere Mengen von hochwertigem Bier zu produzieren. Home-Brew als Extrem auf der anderen Seite war selten ein wirklich großer Erfolg. Das ist heute anders. Da kann man für ein paar hundert Euro einen Kessel, 5 Sensoren, ein Computerprogramm und per Blockchain im Aufwachsen kontrolliere Zutaten kaufen. Dank der Daten weiß man genau welche Zutaten bei welcher Temperatur, Zeit, Wasserqualität etc. welche Geschmacksrichtungen im Brauprozess entwickeln. Es gibt sogar weltweite Tauschbörsen für Rezepte, die diese digitalen Codes beinhalten. Sogar neue Geschäftsmodelle sind möglich, die dem Bauern, der die Zutaten herstellt, mit ins Geschäftsmodell einbezieht und er langfristig am Erfolg eines Produktes beteiligt sein kann.

Zusammenfassung mehrerer Wertschöpfungsteile innerhalb eines Unternehmenssystems
Ein anderes neues Modell ist das foodlab. So viele verschiedene Innovationen wie hier geboren werden, versehen mit den distributiven, juristischen, innovationsfördernden Strukturen dahinter, inkl. Accelerator-Programm auf verschiedenen Ebenen ansetzt … daraus entsteht eine vollkommen neue Form an Konzern. Durchaus große Konstrukte, an denen aber die einzelnen Wertschöpfenden in der Kette viel integrativer beteiligt sind. 

Kurzum, die heute auf Effizienz, zentrale Strukturen und rein monetären Gewinn ausgerichteten Unternehmen der Lebensmittelbranche, werden erst langsam, dann immer schneller verschwinden, zu Gunsten neuer Strukturen. 

Welchen Impact hat Corona auf die Food Branche?
Es macht vieles einfacher! Nicht in der kurzfristigen Betrachtung, aber langfristig. Denn es werden derzeit sehr schnell und effektiv neue Wege geebnet, die langfristig die oben beschriebenen neuen Strukturen ermöglichen. Die wären ohnehin irgendwann entstanden, so aber schneller und bewusster. Das macht sie wiederum mittelfristig steuerbarer und innovativer. 

Im Moment entstehen viele neue Geschäftsmodelle die sehr lokal, bewusst, umweltgerecht, sozial etc. aufgestellt sind. Und, da hier viele digitale Methoden genutzt werden, sind diese, im Vergleich zu noch vor fünf Jahren, jetzt sehr viel besser skalierbar! Und da kommt jetzt die Potenz ins Spiel: jeden Tag verdoppeln sich die Möglichkeiten … Corona hat da bestimmt fünf bis zehn Jahre Innovation nach vorne geholt.

Restaurant ohne Gäste? Konzepte der Zukunft. Wird es eine Veränderung geben oder gehen wir zurück in die Normalität?
Gäste ohne Restaurant ist eher das was passiert. Zum Beispiel bei Lieferung in private Gärten im Sommer oder an nahezu jeden denkbaren Ort. Auch die autonome Autobranche hat inzwischen Konzepte in denen Menschen Lebensmittel in ein fahrendes Objekt geliefert bekommen und dann eine Rundfahrt machen, während sie Essen. 

Auch Co-Living-Spaces, die derzeit weltweit enorm florieren, bieten statt Küchen oft auch verschiedenen Separees die mit Köstlichkeiten beliefert werden können. Das vor dem Hintergrund, dass unsere Städte sich von der klassischen (durch die Industrialisierung beeinflussten) Dreiteilung aus Vierteln zum Wohnen, Arbeiten und Einkaufen, hin zu polyzentralen Strukturen, wandeln werden. 

Städte werden sich zu polyzentrale Zentren entwickeln
Sprich: alles wird jeweils im Viertel geboten. Keine großen Innenstadt- und Shopping-Bereiche mehr. Vermischte Wohn-, Arbeits-, Einkaufs-, Freizeit-Situationen. Hier werden sich deutlich flexiblere Gastronomie-Konzepte ansiedeln als wir uns das heute vorstellen können. Mutmaßlich wird es das Restaurant um die Ecke noch geben, auch das Spezialitäten-Restaurant, für das man weit reist. Dazwischen werden sich aber viele neue Konzepte ausprägen, die sich auch durch Corona jetzt gerade zum ersten Mal zeigen. Insgesamt werden wir in fünf bis zehn Jahren Restaurants anfangen als etwas gänzlich anderes zu verstehen als heute. Überlegt auch mal: was, wenn man Restaurants in Parks hätte, in denen auch urban angebaut wird. Und man könnte dort vor Ort essen, es aber auch „liefern“ lassen. Wobei liefern dann nichts mehr mit verschwitzten Fahrradkurieren zu tun hätte, sondern mit autonomen Fahrzeugen, gedeckten Tischen, Stoffservierten, Gläsern … die dann wieder abgeholt werden. 

In welche Richtung bewegt sich das Essverhalten der Deutschen in der Zukunft?
Nach links oben! Will heißen: zum Herz und zum Kopf. Wir werden bewusster Essen. Digitale Technologie schafft Präsenz, die wir in der Agrarwirtschaft hatten, die in der Industrialisierung vollkommen abhandengekommen ist. Und mit dieser Transparenz schaffen wir auch Resonanz. Sprich: wir merken was wir tun, wenn wir „das“ oder „das“ essen. Wir können es zum Beispiel auf unserer Smart-Watch sehen: heute war das was wir gegessen haben, eher im grünen Bereich … oder im roten. Entsprechend werden wir eine Sensibilisierung erlangen, die wir früher einmal hatten. Technik wird uns dabei nicht beherrschen, das ist Quatsch, aber sie kann uns helfen das was wir essen zu verstehen. Und übrigens auch den Einfluss auf unseren Organismus. 

Food Tech für eine längere Gesundheit
Zudem werden wir zunehmend Daten darüber haben, was wir essen müssen, um langfristig gesund zu bleiben. Mit Daten können wir heute zum Beispiel Alzheimer, 30 Jahre bevor es bei jemandem ausbricht, vorhersagen. Und wir können sagen, wie man sich bewegen und was man essen muss, um den Ausbruch 20 Jahre nach hinten zu schieben. Statt mit 60 bricht es dann mit 80 aus – 20 mehr gesunde Jahre. Wir können durch bewussteres Essen unsere Lebensqualität, mit Hilfe von Daten, massiv erweitern und verlängern. 

Das alte Normal, das vor Corona, war auch ehrlich gesagt nicht normal. Oder vielmehr: es war ein gesellschaftlich akzeptiertes Normal, menschlich normal sicher nicht. Dieses menschliche Verständnis von Nahrung und Gesellschaft und dem Zusammenhang von Beidem, den müssen wir wieder lernen und uns vor Augen führen. Da hat die Bio-Bewegung bei geholfen, da helfen jetzt Start-Ups, da helfen neue Technologien, neue Gesetze. Das unterstützt ein neues Datenverständnis und neue Möglichkeiten sie zu erheben und sinnvoll in ethisch geprägten Rahmen (Verkehrsregeln) umzusetzen. Das alles kommt zunehmend zusammen und wird unser Essverhalten und die gesamten Branchen, die daran hängen verändern. Die Chance ist: zu 80% positiv. Aber wir müssen das selber machen. Zukunft kommt nämlich nicht, die wird gestaltet – von uns.

 

Max Thinius gilt als Europas führender Futurologe und Zukunftsgestalter. Neben seiner Arbeit als Berater für Menschen, Unternehmen und Regionen, ist er Moderator und Bestsellerautor.

Max publiziert in vielen öffentlichen Medien, war oft Gast im wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung, berät Menschen und Unternehmen (DAX bis Mittelstand) wie Regionen und Organisationen (Verbände) in der aktiven Gestaltung der eigenen Zukunft.

 

Weitere Links zu Max // Webseite und YouTube:

www.maxthinius.de 

Neujahrsansprache 2021
https://youtu.be/9zt9TUNl4Cw

YouTube
https://www.youtube.com/c/MaxThinius

Als Gast bei SWR1 Leute / ARD Mediathek
https://youtu.be/xLIep2orw20

Als Gast in Deutschlands größter Webtalkshow
https://youtu.be/ioyjB2jWw3E

Vortrag über den zukünftigen Finanzmarkt, Kryptowährung für die Wirtschaftswerkstatt der SCHUFA
https://youtu.be/O6l75LFbzRQ

Vortragsbeispiel aus dem (eigenen) Studio für Dematic (weltgrößter Anbieter für Intralogistik)
https://youtu.be/-lj1AKIMFVI

Im Interview mit HORIZONT / TURI2 – zu aktuellen FoodThemen 
https://youtu.be/EYYevQEx4yE

Interview mit dem Immobilien-Manager auf dem Real-Estate-Innovation Summit 
https://youtu.be/JcT1nnOJNPw

Moderation: Quo-Vadis – Immobilien-Dialog: Die Zukunftskurve der Immobilienwirtschaft – Panel
https://youtu.be/tKEEhbO_Xxs 

 

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Heyroth & Kürbitz Architekten – das foodlab making of

Heyroth & Kürbitz Architekten – das foodlab making of.

2018 saßen wir zum ersten Mal mit Christin Siegemund an einem Tisch und haben über das foodlab gesprochen. Wir waren uns schnell einig, dass dieses ungewöhnliche Konzept einen ungewöhnlichen Ort finden muss.

Wir haben zusammen einige geeignete Mietflächen besichtigt, und beim Besuch im ‚Watermark‘ ist der Funke übergesprungen. Die eigentümlich sperrige, verwinkelte Fläche mit dem spektakulären Ausblick eignete sich perfekt für das foodlab.

Die Magie des Ortes
Das markante Hochhaus ‚Watermark‘ liegt in der HafenCity an der Spitze des Buenos-Aires-Kais. Hier kann man an der Hafenkante flanieren, auf den Sitzstufen verweilen und sich den Hamburger Wind um die Ohren wehen lassen. Der Blick spannt sich vom Graasbrook bis zur Elbphilharmonie in der Ferne.

Die Treppenanlage und der Platz setzen sich im Gebäudeinneren in einem beeindruckend hohen Raum fort, der das Herzstück des foodlabs ist. Dort – von Restaurant, Café und Coworking aus – kann man den atemberaubenden Hafenblick bei jedem Wetter genießen.

Es musste ein Etwas geben, das aus dem Gebäude herausleuchtet – eine Antwort auf die Schönheit des Hafenblicks außen, einen Hingucker für alle, die am Gebäude vorbeikommen, eine Einladung ins gastliche Innere. So entstand die Idee der ‚Wolke‘ hinter der hohen Fassade. Aus vielen Prototypen, Form- und Farbproben entwickelten wir daraus die schlichten gefalteten Servietten, die scheinbar von der Decke herabschweben. Sie leiten vom Eingang ins Café, begleiten die Besucher die große Treppe herab ins Restaurant und sind auch im Coworking präsent.

Eine Werkstätte für Kochkünstler
Bei der Innenraumgestaltung haben wir darauf geachtet, die rohe Schönheit des Betongebäudes sichtbar zu lassen. Die von uns erdachte Ausstattung sollte möglichst wandelbar sein und sich für alle Anlässe vom Kochkurs bis zum Candlelight-Dinner eignen.

Um das Restaurant als Koch-Werkstätte zu gestalten, haben wir Tische mit einer robusten Eichenholzplatte und einem höhenverstellbaren Stahlgestell entworfen. Die gebrauchten tschechischen Auditoriumsstühle bereichern den Raum zusätzlich mit ihrer Patina. Schließlich sorgen die dreh-, schwenk- und ausziehbaren Werkstattleuchten dafür, dass die Tische bei jeder Aufstellung gut beleuchtet werden und man an ihnen sogar arbeiten kann.

Indem wir den Beton des Gebäudes nur um Stahl, Holz, dezente Stoffe und Leder als Materialien ergänzt haben, haben wir eine Vielzahl von Möglichkeiten offengelassen, den Raum an spezielle Anlässe anzupassen – oder die Bühne einfach der Farbigkeit und den Aromen der servierten Gerichte zu überlasse

Mein Arbeitsplatz – klein aber fein
Die ‚Kanzel‘ mit Hafenblick über dem Restaurant wurde zum neuen Mittelpunkt für die Büroarbeit und ein Ort, an dem die Food-Profis Kontakte mit ihren Kollegen pflegen können. Daher war hier von Anfang an kein klassisches Großraumbüro, sondern ein dicht gepackter Bienenstock geplant. Die Arbeitsplätze sind gerade groß genug für die Büroarbeit und ein wertvoller Privatbereich. Zusätzlich profitieren alle vom gemeinsam Genutzten, von den Postfächern bis zur Kaffee-Flatrate.

Unsere Grundidee zum Platzsparen ist die temporäre Mitnutzung der Zugänge zu den Tischen als Bewegungsfläche am Arbeitsplatz. Dass das tatsächlich gut funktioniert, haben wir nicht nur in Zeichnungen, sondern auch mit uns selbst als Testpersonen und realen Möbeln sorgfältig überprüft.

Um bei aller Vernetzung maximale Ruhe bei der Arbeit zu ermöglichen, hat das Coworking eine Akustikdecke aus gefalteten Filztafeln, die laute Geräusche dämpfen. Außerdem gibt es Rückzugsnischen für alle, die gerne in sich gehen möchten – alleine oder im privaten Gespräch. 

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+49 40 33443997

Öffnungszeiten:

Coworking & Küchen:
mo – so // ganztägig

Popup Restaurant:
Mo – Fr // 11:30 – 14:30 Uhr
Do – So // 17 – 22 Uhr

Café:
Mo – Fr // 8 – 18 Uhr
Sa – So // 10 – 18 Uhr

Weinbar:
Mi – Sa // 17 – Open End

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